Chronologie

Die Geschichte des Staatlichen Instituts für Musikforschung geht bis ins Jahr 1888 zurück. In diesem Jahr wurde die Sammlung alter Musikinstrumente zu Berlin an der Königlichen akademischen Hochschule für Musik gegründet, die den Ursprung der Sammlung des Musikinstrumenten-Museums bildet. Die Ursprünge des Instituts liegen im Fürstlichen Institut für musikwissenschaftliche Forschung zu Bückeburg, das 1917 gegründet wurde.

Postkarte aus Bückeburg
Postkarte "Gruß aus Bückeburg!". Foto: Archiv SIMPK

1888
Gründung der Sammlung alter Musikinstrumente zu Berlin an der Königlichen akademischen Hochschule für Musik. Ankauf des Museums alterthümlicher Musikinstrumente (240 Objekte) von Paul de Wit, Leipzig, auf Veranlassung von Philipp Spitta and Joseph Joachim. Übernahme von 34 Musikinstrumenten aus dem Kunstgewerbemuseum.

1890
Ankauf von weiteren 282 Instrumenten von Paul de Wit.

1891
Erwerbung von 35 Blasinstrumenten aus der Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg für die Königliche Sammlung alter Musikinstrumente.

1892
Teilnahme mit 340 Instrumenten an der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen Wien 1892 (7. Mai bis 9. Oktober).

1893
Am 14. Februar Eröffnung der Königlichen Sammlung alter Musikinstrumente in der ehemaligen Bauakademie am Schinkelplatz. Leiter ist Oskar Fleischer.

1901
Beteiligung an der Bach-Ausstellung (21. bis 23. März) im Festsaal des Berliner Rathauses im Anschluss an das Erste deutsche Bachfest der Neuen Bachgesellschaft.

1902
Kaiser Wilhelm II. ermöglicht den Ankauf der Instrumentensammlung von César Snoeck aus Gent (1145 Objekte). Umzug der Königlichen akademischen Hochschule für Musik mit der Sammlung alter Musikinstrumente in die Fasanenstraße 1, am Steinplatz, in Charlottenburg bei Berlin.

1917
Gründung des Fürstlichen Instituts für musikwissenschaftliche Forschung zu Bückeburg unter der Schirmherrschaft des Fürsten Adolf zu Schaumburg-Lippe. Erster Direktor des Instituts ist Carl August Rau.

1919
Curt Sachs übernimmt im Dezember die Leitung der Sammlung alter Musikinstrumente bei der Staatlichen Hochschule für Musik zu Berlin.

1927 Beteiligung an der Internationalen Musik-Ausstellung in Genf (28. April bis 22. Mai) sowie an der Ausstellung Die Musik im Leben der Völker in Frankfurt am Main (11. Juni bis 28. August).

1933
Curt Sachs muss emigrieren. Sein Nachfolger wird Georg Schünemann.

1935
Gründung des Staatlichen Instituts für Deutsche Musikforschung in Berlin unter Leitung von Max Seiffert mit den drei Abteilungen: Historische Abteilung, gegründet 1917 in Bückeburg als Fürstliches Institut für musikwissenschaftliche Forschung; Abteilung Volksmusik unter Leitung von Kurt Huber, übernommen aus dem seit 1917 in Berlin bestehenden Musikarchiv der deutschen Volkslieder; Musikinstrumenten-Museum, ausgegliedert aus der Hochschule für Musik. Alfons Kreichgauer wird nach der Versetzung von Georg Schünemann an die Musikabteilung der Staatsbibliothek Direktor der Sammlung alter Musikinstrumente.

1936
Umzug des Musikinstrumenten-Museums in das Gebäude des Staatlichen Instituts für Deutsche Musikforschung, das Palais Kreutz in der Klosterstraße 36. Wiedereröffnung des Museums am 18. Dezember.

1938
Albrecht Ganse wird Nachfolger von Alfons Kreichgauer.

1939
Hans-Heinz Dräger übernimmt die Leitung des Museums.

1941
Max Seiffert tritt in den Ruhestand. Die Leitung des Instituts wird kommissarisch Hans Albrecht übertragen.

1943
Beginn der Auslagerung von Institutsbeständen. Trotz umfangreicher Sicherungsmaßnahmen geht ein großer Teil durch Kriegseinwirkungen verloren.

1945
„Durch Erlaß des Herrn Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung ist das Staatliche Institut für Deutsche Musikforschung vom 1. Januar 1945 ab stillgelegt.” Nach Kriegsende mühevoller Wiederaufbau des Instituts mit dem Schwerpunkt Musikinstrumenten-Museum. Das Institut untersteht dem Magistrat von Groß-Berlin, später dem Senat von Berlin (West). Hauptreferent für Musik und Kunstangelegenheiten beim Magistrat von Berlin ist Alfred Berner.

1949
Das Institut kann nach wechselnden provisorischen Unterkünften unter Leitung von Alfred Berner ins Schloss Charlottenburg einziehen.

1950
Das Institut für Musikforschung Groß-Berlin veranstaltet noch vor der offiziellen Eröffnung sein erstes Kammerkonzert auf historischen Instrumenten der Sammlung zum 200. Todestag von Johann Sebastian Bach (25. Juli) in der Eichengalerie des Schlosses.

1951
Die Musikinstrumenten-Sammlung erhält Ausstellungsräume im Westflügel des Charlottenburger Schlosses.

1962
Das bisher vom Berliner Senat getragene Institut für Musikforschung wird mit seinem Musikinstrumenten-Museum in den Verband der neugegründeten Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingegliedert und im ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasium in der Bundesallee 1-12 untergebracht.

1963
Wiedereröffnung des Musikinstrumenten-Museums am 26. Januar.

1965
Die Abteilung für Musikalische Akustik beim Staatlichen Institut für Musikforschung wird mit Mitteln der Fritz Thyssen Stiftung gegründet. Sie zieht noch im selben Jahr in die Stauffenbergstraße 14 (Bendlerblock).

1966
Alfred Berner wird zum Direktor des Musikinstrumenten-Museums ernannt.

1967
Eingliederung der Abteilung für Musikalische Akustik in das Institut. Hans-Peter Reinecke wird Direktor des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz.

1968
Umzug der Historischen Abteilung, der Volkskundlichen Abteilung und des größten Teil der Bibliothek von der Bundesallee in die Stauffenbergstraße.

1975
Alfred Berner tritt in den Ruhestand. Die kommissarische Leitung des Museums übernimmt der Direktor des Instituts, Hans-Peter Reinecke.

1979
Am 8. Juni Grundsteinlegung für den Neubau an der Philharmonie in der Tiergartenstraße 1.

1984
Dagmar Droysen-Reber wird zur Direktorin des Musikinstrumenten-Museums ernannt. Am 14. Dezember Eröffnung des Neubaus des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz mit seinem Musikinstrumenten-Museum.

1988
100jähriges Bestehen des Musikinstrumenten-Museums. Würdigung in einem Festakt am 10. April. Die 2. Europäische Harfenwoche unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Europäischen Parlaments Lord Plumb of Coleshill bildet den musikalischen Rahmen für die Jubiläumswoche vom 10. bis zum 17. April.

1989
Hans-Peter Reinecke tritt in den Ruhestand. Dagmar Droysen-Reber übernimmt zusätzlich zur Leitung des Musikinstrumenten-Museums die kommissarische Leitung des Instituts.

1991
Dagmar Droysen-Reber wird zur Direktorin des Instituts ernannt.

1994
Dagmar Droysen-Reber tritt in den Ruhestand. Thomas Ertelt übernimmt die kommissarische Leitung des Instituts, das Musikinstrumenten-Museum wird kommissarisch von Conny Restle geleitet.

2000
Verabschiedung der "Denkschrift zur Neuorientierung" der Arbeit des Staatlichen Instituts für Musikforschung durch den Stiftungsrat.

2001
Thomas Ertelt wird zum Direktor des Instituts, Conny Restle zur Direktorin des Musikinstrumenten-Museums ernannt.

2012
Gründung des Vereins "Freunde des Musikinstrumenten-Museums Berlin e.V."

2017
Die 100-Jahr-Feier des Staatlichen Instituts für Musikforschung wird im Juni mit einem Festakt und einem "Tag der offenen Tür" begannen.

2019/20
Evaluierung der SPK-Einrichtungen durch den Wissenschaftsrat.

2021
Thomas Ertelt tritt in den Ruhestand, Rebecca Wolf wird Direktorin des SIM.

2023
Museumsdirektorin Conny Restle verabschiedet sich in den Ruhestand.

Aktuelles aus dem SIM

Weiterführende Links