sense:ability

Musikbezogener Wissenstransfer zwischen Materialität und Virtualität

Videoaufnahme im Museum, Interviewsituation im Sitzen, Licht, Kamera, Mikrofon

Musik ist eine höchst sinnliche Angelegenheit, die auf zahlreichen Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien beruht. Wir hören eine Lieblingsmelodie und eine unendliche Vielfalt an Klängen. Wir sehen den Gestus des Dirigenten, die Partituren und andere schriftliche Quellen der Musikgeschichte und -theorie. Wir fühlen die Schallwellen der Beats durch unseren Körper strömen, fassen Instrumente an, nehmen Materialien wahr. Ohne die Fähigkeiten unserer Sinne und die Fülle an sensorischen Informationen wäre Musik für uns weder wahrnehmbar noch verständlich. Wie sinnlich erfahrbar, virtuell und inklusiv darf und soll der musikbezogene Wissenstransfer denn sein?

Dieser Frage nähert sich das Forschungsprojekt sense:ability in einem partizipativen strategischen Analyseprozess, kombiniert mit qualitativen Methoden der Besucherinnenforschung.
Der Analyseprozess beginnt mit der Frage, welche Kernthemen vermittelt werden sollen und wen wir dafür interessieren möchten. Dann folgt im Sinne der Besucherinnenorientierung die Arbeit mit entsprechenden Fokusgruppen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden ausgewertet und neue Formate des Wissenstransfers konzipiert, die sensorische Erfahrung beim Muszieren und Musik hören, Analyse und Erforschung von Musik und virtuelle Tools einbeziehen. Bei der Konzeption neuer Formate und Module steht die Zugänglichkeit im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ebenso im Vordergrund wie die Nachhaltigkeit und Wiederverwendbarkeit. Im Rahmen des Projekts werden digitale Tools nicht als Gegenentwurf zur sinnlichen Erfahrung verstanden, sondern als inklusive Ergänzung, die zum Beispiel historische Musikinstrumente für alle erlebbar macht, obwohl sie aus konservatorischen Gründen nicht angefasst werden dürfen.
Im Bereich der Besucherinnenforschung interessieren sich das SIM und das Institut für Museumsforschung (IfM) besonders für das Zusammenspiel zwischen emotionaler Beteiligung und sensorischer Erfahrung. Daher werden neben teilnehmender Beobachtung auch Tiefeninterviews zur emotional-kognitiven Nutzer:innenrezeption im Museum stattfinden. Eine Langzeitmessung mit laserbasierten Tiefensensoren an ausgewählten Objekten soll zusätzlich Rückschlüsse über das Besucherinnenverhalten im Museum ermöglichen.

Ziele des Projekts sind eine Kartierung der Möglichkeiten musikbezogenen Wissenstransfers, von der viele Musik- und Forschungseinrichtungen sowie Museen profitieren können, bei gleichzeitiger Stärkung der gesellschaftlichen Relevanz und Zugänglichkeit zu musikalischem Wissen und Praktiken insgesamt.

Projektleitung

Dr. Rebecca Wolf

Direktorin des Instituts

+49 30 254 81 100

E-Mail

Mireya Salinas, Dipl. Mus./Dipl. Kult.

Veranstaltungsmanagement und kulturelle Bildung

+49 30 254 81 135

E-Mail

Zeitraum

Dezember 2023 bis Juni 2025

Förderung

Kooperationspartner

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