Musik im Umbruch.
Wirken und Wirkungen von
Johann Joachim Quantz

Querflöte auch dunklem ebenholz mit Elfenbeinringen. Im Hintergrund eine schatulle mit Mittelstücken, ausgeschlagen mit grünem Samt
Querflöte in C, Johann Joachim Quantz zugeschrieben, Potsdam, Mitte 18. Jahrhundert, MIM-Kat.-Nr. 5076, Foto: Anne-Katrin Breitenborn.

Symposium

Johann Joachim Quantz (1697–1773) verbindet als einer der ersten Musiker überhaupt den Musikinstrumentenbau, eigene Kompositionen, Überlegungen zur Musikästhetik und Pädagogik sowie Reflexionen zur musikalischen Interpretation. Er steht damit prototypisch für ein übergreifendes musikalisches Wirken, das sich heute ebenfalls in der umfassenden Forschungsausrichtung des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz (SIMPK) widerspiegelt. Den 250. Todestag im Jahr 2023 nimmt das Musikinstrumenten-Museum des SIMPK zum Anlass, neben einer Sonderausstellung auch mit einem wissenschaftlichen Symposium das Leben und Werk von Johann Joachim Quantz sowie dessen Einfluss auf die Entwicklung der Traversflöte, Flötenmusik und –pädagogik bis heute zu thematisieren.

Das Symposium greift dabei die Kernthemen der Ausstellung auf: Instrumentenbau, Kompositionen sowie Pädagogik und Ästhetik. Die Referent:innen knüpfen an derzeit in der musik- und instrumentenkundlichen Forschung verhandelte Fragestellungen und Phänomene an. Sie präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse zu Johann Joachim Quantz sowie zu musikalischen, sozialen und ästhetischen Entwicklungen in seinem Umfeld.

Programm

Freitag, 1. Dezember 2023, 12–17.30 Uhr

ab 12:00
Registrierung und Kaffee
 

12:45
Begrüßung

13:00
Keynote Address
Prof. Dr. Walter Kreyszig
Zur applicatio diminutiorum in Theorie und Praxis bei Johann Joachim Quantz.
Der Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (Berlin, 1752), das Adagio in C-Dur (QV 1:7) und die 28 Variationen über die Arie
Ich schlief, da träumte mir (QV 1:98)

13:45
Dr. des. Susanne Schrage
„Der König liebt keine traurigen Adagios“. Quantz’ Tempokategorien aus der Perspektive seiner Berliner Flötensonaten

14:15
Kaffeepause
 

14:30
Prof. Dr. Peter Thalheimer
Die Bläserartikulationen „Hauchen“ und „mit der Brust gestoßen“ bei J. J. Quantz im Kontext des 17. bis 19. Jahrhunderts

15:00
Prof. Dr. Eckart Haupt
Erfahrungen bei der Erschließung unbekannter Werke von Quantz
 

15:30
Kaffeepause

16:00
Prof. Dr. Klaus Aringer
„Ein schönes und nicht verflachendes Talent?“ – Anmerkungen zur Karriere von Johann Joachim Quantz

16:30
Saskia Hüneke
Quantz höchstselbst – eine kulturhistorische Skizze

17:00
Dr. Anna Pfäfflin
Dilettantismus und Virtuosität – Adolph Menzel und sein Bild vom Flötenkonzert in Sanssouci

Samstag, 2. Dezember 2023, 9–17.30 Uhr

ab 08:30
Anmeldung und Registrierung

09:00
Keynote address
Prof. Dr. Mary Oleskiewicz
Quantz, der Meisterkomponist: Fragen der Zuschreibung, Chronologie und stilistischen Entwicklung seiner Flötenwerke

09:45
Prof. Dr. Conny Restle
Hammerflügel und Traversflöte als klangliche Einheit im 18. Jahrhundert

10:15
Dr. Christian Breternitz
Berliner und Potsdamer Holzblasinstrumentenbau im 18. Jahrhundert

10:45
Kaffeepause

11:15
Björn Kempf, M.A.
Buffardin und Quantz– ihre technischen Neuerungen an der Traversflöte

11:45
PD. Dr. Erich Tremmel
Musikinstrumente im weiteren Umfeld Quantz‘ oder Versuch einer Anweisung, Kapellmeister zu werden

12:15
Mittagspause

14:00
Prof. Dr. Gunter Ziegenhals
Akustische Untersuchungen an sechs historischen Querflöten

14:30
Prof. Dr. Christoph Reuter
Barock-Traversflöte und moderne Querflöte im Vergleich – akustische Unterschiede und Gemeinsamkeiten

15:00
Kaffeepause

15:30
Jörg Fiedler
Die Zwei-Klappen-Flöte von Johann Joachim Quantz – der Irrweg als Direttissima

16:00
Dr. Stefanie Pritzlaff
Johann Joachim Quantz: Flötist – Pädagoge – Instrumentenbauer. Versuch einer organologischen Einordnung oder die Frage nach der „richtigen“ Technik

16:30
Dr. Dorothea Seel
Flötentöne des Adels: Von Quantz zu Mozart – die musikalische Sprache der Aufklärungselite

17:00–17:30
Abschlussdiskussion

Das Symposium wird ermöglicht durch Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung.
Das Symposium ist öffentlich, Eintritt frei.
Für eine bessere Planung bitten wir um formlose Anmeldung per E-Mail an Dr. Christian Breternitz (breternitz@sim.spk-berlin.de).

Sonntag, 3. Dezember 2023, 11 Uhr

Alte Musik live

Die Zauberflöte – ein Instrument im Zeitalter der Aufklärung

Dorothea Seel, Traversflöte
Christoph Hammer, Hammerflügel


Werke von Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Baptist Wendling, Johann George Tromlitz und Wolfgang Amadeus Mozart

Eintritt: 14 Euro, ermäßigt 8 Euro
Kartenvorbestellung unter Tel.: 030.25481178 oder kasse@mimpk.de
Foto: Dorothea Seel by Theresa Pewal


Weiterführende Links

Symposium

Kontakt

Dr. Christian Breternitz

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

+49 30 254 81 148

E-Mail

Download

Titelblatt in Braun mit schwarzer Schrift
Titelseite des "Versuchs einer Anweisung, die Flöte traversiere zu spielen". Staatsbibliothek zu Berlin, Musikabteilung
Hanschriftliches Blatt mit einer Grifftabelle für die barocke Querflöte
Querflöten-Grifftabelle von J. J. Quantz. Bildarchiv des Musikinstrumenten-Museums SIMPK. Foto: Jürgen Liepe

Sonderausstellung

Johann Joachim Quantz. Musiker – Pädagoge – Instrumentenbauer
8. September 2023 bis 11. Februar 2024
Website zur Ausstellung

Braunes Notenblatt mit schwarzer Schrift
Johann Joachim Quantz, Concerto für Flöte, Streicher und Basso continuo, QV 5:174. Staatsbibliothek zu Berlin, Musikabteilung

Förderung