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Programme
Die Programmsammlung des SIM umfasst etwa 12.000 Konzert-, Opern-, Theater- und Revueprogramme aus den 1770er bis 1990er Jahren, die überwiegend aus Berlin, aber auch aus anderen Städten und Ländern stammen.
Diese für den direkten Gebrauch produzierten Hefte und Zettel sind unschätzbare Dokumente der Musikkultur und Dokumente, die im Gegensatz zu Büchern oder Zeitschriften selten systematisch gesammelt und erschlossen wurden. Einige Konvolute – wie die von dem Berliner Organisten Bernhard Irrgang (1869–1916) gesammelten Programme eigener Konzerte – haben unikalen Charakter, andere Programme weisen Veranstaltungsorte nach, über die heute nichts mehr bekannt ist.
Anliegen des Projekts ist es, diese Dokumente mit angemessener konservatorischer Sorgfalt zu erhalten, sie öffentlich sichtbar und nutzbar zu machen und so für ihre Bedeutsamkeit zu werben. Ein wesentlicher Aspekt der Bestandserfassung ist daneben die Vermittlung der Informationen über die Dokumente und deren Inhalte. Qualität und Tiefe der Datenerfassung sind sowohl in Hinblick auf die Findbarkeit der Dokumente als auch auf den Nutzen für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit von entscheidender Bedeutung – so kann beispielsweise nach Tagesdaten, nach Personennamen oder Instrumenten gezielt gesucht werden. Der Bestand wird zu diesem Zweck in einer Datenbank detailliert erfasst, die Digitalisate der Dokumente sind Teil der Digitalen Sammlungen des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz.
Die Programmsammlung wurde zu Projektbeginn im Sommer 2013 neu kollationiert und zwischen November 2013 und September 2014 digitalisiert. Mit Einrichtung der Katalogdatenbank im Mai 2014 wurden die Programme, die in den Programmen nachgewiesenen Ereignisse und die Auswertungsergebnisse aus dem Teilprojekt zur Wiener Schule bis Mai 2016 katalogisiert und die Digitalisate mithilfe der Anwendung Goobi in die Digitalen Sammlungen des Instituts exportiert.
Ausstellung
Für das Festival „100 Jahre Gegenwart“ im Haus der Kulturen der Welt (HKW) kuratierte die Projektleiterin Julia Heimerdinger die Ausstellung Die Anwesenden werden gebeten, den Schlusschor stehend mitzusingen: Der Erste Weltkrieg im Konzert. Die Ausstellung flankierte das Eröffnungskonzert Vaterländische Ouverture [Rekonstruktion] des Ensembles zeitkratzer und war vom 30. September bis zum 4. Oktober 2015 im HKW zu sehen.