Stimme der Brahmszeit: historischer Liederabend

Veranstaltungsdatum: 18.10.2025
Ort der Veranstaltung: Curt-Sachs-Saal, 18.30 Uhr

Anna Lucia Richter und Herbert Schuch gestalten ein Liedprogramm nach Vorbild der Sängerin Amalie Joachim. Eintritt: 10 Euro

Anna Lucia Richter. Foto: Flo HuberHerbert Schuch. Foto: Felix Broede

Wie klang der Liedgesang zur Zeit von Johannes Brahms und Clara Schumann, zur Zeit der „Erfindung“ des Liederabends? Worin unterscheidet sich die heutige Aufführungspraxis romantischer Kunstlieder von der Praxis ihrer Entstehungszeit?

Um uns die „Stimme der Brahmszeit“ im Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft zu vergegenwärtigen – von soziokulturellen Aspekten bis hinein in Details des gesanglichen, sprachlichen und pianistischen Klangbildes –, bringen wir am 18. und 19. Oktober 2025 im Curt-Sachs-Saal des Staatlichen Instituts für Musikforschung in Berlin führende Fachleute aus den Bereichen Gesang, Liedbegleitung, Musikwissenschaft und Stimmphysiologie zusammen.

Am 18. Oktober 2025 um 18.30 Uhr gestalten die bekannte Liedinterpretin Anna Lucia Richter und der Pianist Herbert Schuch ein Liedprogramm nach Vorbild der Sängerin Amalie Joachim, einer führenden Liedinterpretin des 19. Jahrhunderts. „Historisch informiert“ ist dabei nicht nur die Interpretation der Lieder, sondern auch der programmatische Kontext – die Abläufe –, in dem sie stehen.

Veranstaltungsort: Curt-Sachs-Saal im Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung, Ben-Gurion-Straße 1, 10785 Berlin-Tiergarten
Beginn: 18.30 Uhr, Eintritt: 10 Euro
Kartenvorbestellung: kasse@mimpk.de oder Telefon: 030.254 81-178

Anna Lucia Richter hat sich international als vielseitige Mezzosopranistin in Lied, Oper und Konzert etabliert. Ihre Stimme verbindet barocke Leichtigkeit mit romantischer Dramatik und eröffnet ein breites Repertoire von Bach und Berlioz über Schubert, Wolf und Brahms bis hin zu Rollen ihres Fachs sowie zeitgenössischen Werken von Reimann und Rihm.

Einladungen führen sie regelmäßig an Opernhäuser in Amsterdam, Wien, Berlin, Lille und Köln. Sie konzertierte mit Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, Il Giardino Armonico, dem Freiburger Barockorchester und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Dirigenten wie Iván Fischer, Teodor Currentzis, Paavo Järvi, Klaus Mäkelä, Franz Welser-Möst und Herbert Blomstedt. Liederabende gaben ihr Auftritte u. a. im Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall London, dem Konzerthaus Wien, der Carnegie Hall New York und der Suntory Hall Tokio, begleitet von Partnern wie Ammiel Bushakevitz, Daniel Heide, Igor Levit, Michael Gees und Gerold Huber.

In der Saison 2025/26 ist sie mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter Paavo Järvi mit Mahlers Zweiter Symphonie auf Tournee (Bukarest, Zürich, Wien, Baden-Baden, Köln, Paris). Mit dem Insula Orchestra und Laurence Equilbey singt sie Bachs h-Moll-Messe in Paris, Budapest, Toulouse und Amsterdam; in Tokio und Kawasaki tritt sie mit dem Tokyo Symphony Orchestra in Bachs Matthäus-Passion auf. Zudem interpretiert sie Bachs Johannes-Passion mit dem Gewandhausorchester in Leipzig und Dortmund; in Osaka stehen erstmals Elgars Sea Pictures auf dem Programm.

Ihre künstlerische Arbeit ist auf vielfach ausgezeichneten Alben dokumentiert. Im Herbst 2025 erscheint ihr erstes Orchester-Album Songs of Fate (Mahler) mit dem Gürzenich-Orchester Köln. Geprägt wurde sie von Prof. Tamar Rachum, Kurt Widmer, Klesie Kelly-Moog und Margreet Honig, gefördert u. a. von Bernard Haitink, Mitsuko Uchida und András Schiff. Sie ist Preisträgerin des Borletti-Buitoni Trust und Kulturbotschafterin von Casa Hogar Deutschland e. V.

Herbert Schuch wurde 1979 in Temeschburg (Rumänien) geboren. Nach erstem Klavierunterricht in seiner Heimatstadt übersiedelte die Familie 1988 nach Deutschland, wo er seither lebt. Seine musikalischen Studien setzte er bei Kurt Hantsch und dann bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling am Salzburger Mozarteum fort. In jüngster Zeit erfuhr Herbert Schuch in besonderer Weise Prägung in der Begegnung und Arbeit mit Alfred Brendel. Internationales Aufsehen erregte er, als er innerhalb eines Jahres drei bedeutende Wettbewerbe in Folge gewann, den Casagrande-Wettbewerb, die London International Piano Competition und den Internationalen Beethovenwettbewerb Wien. 

Seine Leidenschaft für Kammermusik teilt Herbert Schuch, der als Kind 10 Jahre lang selber Geige spielte, auf der Bühne mit Musikern wie Nicolas Altstaedt, Julia Fischer, Maximilian Hornung, Sebastian Manz oder Daniel Müller-Schott. Mit der Pianistin Gülru Ensari widmet er sich auch dem Klavierspiel zu vier Händen und an zwei Flügeln. Beim Label AvI veröffentlichte das Duo bereits drei CDs mit einem stilistisch weit gespannten Repertoire von Mozart bis Bernd Alois Zimmermann. 

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet ihn mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Andrey Boreyko, Douglas Boyd, Lawrence Foster, Gustavo Gimeno, Reinhard Goebel, Mirga Grazinyte-Tyla, Eivind Gullberg Jensen, Jakub Hrůša, Jun Märkl, Riccardo Minasi, Kent Nagano, Yannick Nézet-Séguin, Jonathan Nott, Markus Poschner, Michael Sanderling, Jukka-Pekka Saraste und Markus Stenz.

Herbert Schuch engagiert sich neben seiner Konzerttätigkeit in der von Lars Vogt gegründeten Organisation „Rhapsody in School“, welche sich für die Vermittlung von Klassik in Schulen einsetzt, und gibt regelmäßig Meisterklassen.

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