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SIM-Forschungskolloquium: Musik und Medizin zwischen 1550 und 1650 - Grenzbereiche der Musiktheorie
Veranstaltungsdatum: 09.01.2024
Ort der Veranstaltung: Curt-Sachs-Saal
Referent: Moritz Kelber. Beginn: 14.30 Uhr. Eintritt frei.

Moritz Kelber beschäftigt sich in seinem Vortrag mit musikbezogenem Wissen an der Grenze zwischen Medizin- und Musiktheorie in einem Zeitraum zwischen ca. 1550 und 1650. Ausgehend von Filippo Capponis Facile est inventis addere (1556), einem weitgehend unbekannten Text aus dem Umfeld der Medizinforschung, und von Athanasius Kirchers Musurgia universalis, jenem vielbesprochenen Monument der Musiktheorie des 17. Jahrhunderts, sollen Grenzbereiche des frühneuzeitlichen Musikschrifttums beleuchtet werden. Dabei werden Differenzen, Gemeinsamkeiten und Wechselwirkungen verschiedener Wissensformen nachgezeichnet. Die gewählten Beispiele und ihre Perspektivenvielfalt verdeutlichen, dass die Musiktheorie in der Zeit um 1600 keineswegs eine hermetische Disziplin war. Musiktheorie des 16. und 17. Jahrhunderts war ein dynamischer Debattenraum, in dem methodische und inhaltliche Impulse aus anderen Disziplinen aufgenommen und diskutiert wurden.
Moritz Kelber studierte Musikwissenschaft, Rechts- und Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Im Jahr 2016 wurde er an der Universität Augsburg mit einer Studie zur Musik bei den Augsburger Reichstagen im 16. Jahrhundert promoviert. Anschließend war er Forschungsassistent an der Universität Salzburg und Assistent am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern. Im Wintersemester 2019/2020 und im Wintersemester 2022/2023 vertrat er die Professur für Historische Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Ältere Musikgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und im Sommersemester 2023 die Professur für Musikwissenschaft an der Universität Augsburg. Derzeit ist er Fellow am Staatlichen Institut für Musikforschung in Berlin und Lehrbeauftragter an der Universität Augsburg. Kelbers Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Sozialgeschichte der Vormoderne, Aufführungspraxis, Wissenschaftsgeschichte sowie im Feld der Digital Humanities.
14.30 bis 16 Uhr
Eintritt frei