Jazz im MIM: Jahresend-Special

Veranstaltungsdatum: 14.12.2023
Ort der Veranstaltung: Curt-Sachs-Saal, Folkloresaal

Mit The Clarinet Trio, Marcus Klossek Electric Trio und Kathrin Pechlof Solo. Beginn: 19 Uhr

Jazz im MIM-Logo

Beginn: 19 Uhr
Eintritt frei

The Clarinet Trio
Jürgen Kupke, Klarinette
Michael Thieke, Altklarinette, Klarinette
Gebhard Ullmann, Bassklarinette

Das wohl Augenfälligste an der Musik des Clarinet Trios ist die Besetzung: Drei Klarinetten pur. Kein Streicher, kein Piano, kein Schlagzeug. Ein Trio im klassischen Sinn, ohne Zugeständnisse an Entertainment-Schnickschnack. Also auch keine Elektronik. Und ebenso keine billigen Appelle an Zeit»Geist«, oder was sonst Stimmung macht. Die Musik kommt ideenreich komponiert und sensibel improvisiert daher. Sie kann auch growlen, laut malen und melodisch swingen. Sie braucht keine »special effects«. Sie besticht durch Ideenreichtum und meisterliche Spieltechnik. 
Das Clarinet Trio konzertierte mit grossem Erfolg im Mutterland der Klarinette, in Frankreich und wurde zu Festivals wie Bath, Vancouver, Montreal, Nevers, Montreal, Mexico City, Grenoble, Nimes, Groningen, Rudolstadt, Vancouver, Seattle, San Francisco, Brugge eingeladen. Die Zeiten wo guter Jazz zu swingen hatte sind lang vorbei. Rhythmischer Drive wird mittlerweile durch eine andere Form von Spannung ersetzt: z.B. durch differenzierte Klangbilder in zeitlich changierenden Klangräumen. Es hämmert weniger, aber der Beat ist dennoch stets präsent. Lyrische Balladen erzählen immer noch von unbekanntem aber emotional zugänglichem Terrain, auch wenn es neuerdings eher Kurzgeschichten sind, die da vorgetragen werden. Das Spiel des Trios besticht durch flüssige Virtuosität in entspannter Atmosphäre. Es widerspiegelt einen ebenso weiten Bereich von Erfahrungen wie Interessen.

Kathrin Pechlof Solo

»…mit zarter Macht und klarer Distinktion: Engel würden anders spielen.« FAZ

Die Harfenistin, Improvisateurin und Komponistin Kathrin Pechlof ist eine der wenigen Instrumentalistinnen, die den Klang der Harfe in den zeitgenössischen Jazz- und Improvisationskontext integriert und seit vielen Jahren auf vielfältige Weise mit unterschiedlichen Bands in der Jazz- und Improvisationsszene kollaboriert.
Beim Solospiel verdichten sich all diese Erfahrungen zu einer Art Essenz und ihr gelingt es, unterschiedlichste Einflüsse mit ihren klassischen Wurzeln in einer ihr ureigenen Ausdrucksform zusammenzuführen. Sie sucht die Synthese von Komposition und Improvisation, changiert zwischen notiertem Material und freier Improvisation, erforscht die Räume, die sich in dem häufig komplexen Material bieten. Dabei lotet sie die vielfältigen Klangmöglichkeiten ihres Instrumentes aus bis hin ins allerleiseste Detail, in die ungewöhnlichsten Farben und erweiterte Spieltechniken. Dabei entsteht Musik, die fragil, einfühlsam und anmutig ist, sich nicht in Schönklang gefällt und – weit entfernt vom Klischee des Harfenklangs – klar konzeptioniert individuellen Ausdruck findet und dabei auch das Wagnis nicht scheut.

Marcus Klossek Electric Trio
Marcus Klossek, E-Gitarren
Carsten Hein, E-Bass
Derek Scherzer, Schlagzeug

Marcus Klossek gehört zu jener Gruppe von Gitarristen, die Jazz auf einer Fender Telecaster, sozusagen der Urform der E-Gitarre, spielen. Eine Gruppe, in der jede Menge unverkennbarer Individualisten zu finden sind, man denke an Ed Bickert, Bill Frisell, Mike Stern, Jim Campilongo oder Jakob Bro. Marcus Klossek ist eine etablierte Instanz der Berliner Jazzszene, der es versteht, mit seinem Electric Trio auf den Punkt zu kommen. Zusammen mit seinem Electric Trio legt der Gitarrist immer wieder Punktlandungen hin, die die Vielfalt und Frische der Songs zum Leuchten bringen. Das neue Album Tales From The Edge, seine neunte Veröffentlichung als Bandleader und die zweite für Double Moon/Challenge Records ist ein weiterer Beweis für die außergewöhnlichen Fähigkeiten als Songwriter und Geschichtenerzähler. Tales From The Edge verdeutlicht etwas von der Anspannung der Musiker, die wie bei einem Drahtseilakt über kleine Abgründe und große Schluchten fliegen - eine Anspannung, die man der lässigen Musik des Trios gar nicht anhört, denn sie arbeiten tatsächlich wie ein Uhrwerk zusammen.

»Im Jazz gibt es die Forderung, auf und mit dem Instrument müsse man Geschichten erzählen. Einer der dies verinnerlicht hat, ist der in Berlin lebende Gitarrist Marcus Klossek.« Martin Laurentius, Jazzthing

zur Übersicht