Tagung zu Anna Dorothea Therbusch

News vom 11.10.2024

Forschungsprojekt zu Leben und Werk der bedeutenden Portraitmalerin endet mit dem Erscheinen eines Buchkatalogs zu Therbuschs Wirken in Berlin und Brandenburg.

Am 26. und 27. September 2024 fand in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin ein Symposium für die Berliner Malerin Anna Dorothea Therbusch (1721–1782) statt. Die Tagung war der Abschluss eines zweijährigen Forschungsprojekts der Berliner Gemäldegalerie zu den Werken Therbuschs in den öffentlichen Sammlungen Berlins und Brandenburgs. Das Projekt war hervorgegangen aus einer kleinen Ausstellung zum 300. Geburtstag der Künstlerin.

Das dazu entstandene Katalogbuch wurde in einer Abendveranstaltung vorgestellt. Darin enthalten ist unter anderem ein Porträt des Komponisten und Organisten Johann Georg Witthauer (1750–1802), das zum Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin gehört. Witthauer, Schüler unter anderem von Carl Philipp Emanuel Bach, war 22 Jahre alt, als das Portrait entstand und arbeitete zu dieser Zeit wohl als Klavierlehrer in Berlin. Der gefragte Pädagoge wurde vor allem durch seine Klavierkompositionen für Anfänger bekannt. 1797 wurde er zum Organisten und Werkmeister an der Lübecker Jakobikirche berufen.

Der Festvortrag über Therbuschs bemerkenswerten Werdegang zur hochgeschätzten Malerin der europäischen Höfe wurde von Katharina Küster (Stuttgart) gehalten. Weitere Vorträge der Tagung behandelten die Karrierestrategien Therbuschs und die ihrer Schwester Barbara Rosina de Gasc (Gernot Mayer, Wien; Sarah Salomon, Berlin), Therbuschs Porträtmalerei (Léonie Paula Kortmann, Würzburg; Sanja Hilscher, Stuttgart), ihre Akt- und Historiendarstellungen (Christina A. Lindeman; Mobile/Alabama; Nuria Jetter, Berlin) sowie maltechnische Erkenntnisse zu Therbusch und ihrem Bruder Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky (Anja Wolf, Berlin; Jens Bartoll, Potsdam; Maria Zielke, Dessau). Aus dem Staatlichen Institut für Musikforschung beteiligte sich Claudia Czok, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Musikinstrumenten-Museum, an der Tagung mit ihren Überlegungen zu Porträttheorien um 1800, die von Therbuschs Bildnis der Henriette Herz (1778) ausgingen und in das 19. Jahrhundert zur Porträtkunst von Wilhelm Schadow führten. Dieser Beitrag war als Tandem-Vortrag angelegt, bei dem die Historikerin und Herz-Forscherin Hannah Lotte Lund (Berlin) über die Herz-Biografie und die Rezeption ihres Bildes in der jüdischen Forschung und in der Frauen-Forschung sprach.

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