Der Beatle-Bass – Instrumentenbau aus dem Musikwinkel schreibt Popgeschichte
News vom 13.03.2024
Paul McCartneys ikonischer Violin Bass stammt von einer Firma aus dem Musikwinkel. Das Musikinstrumenten-Museum besitzt eine E-Gitarre derselben Firma.
Mitte der 1950er Jahre entwickelte die Instrumentenbaufirma Höfner die Idee eines Halbresonanz-E-Basses. Dieser Bass wird unter dem Modellnamen Höfner 500/1 bis in die Gegenwart von der Firma produziert. Er erhielt den inoffiziellen Beinamen „Beatle-Bass“, weil Paul McCartney seit Anfang seiner Karriere als Bassist der Beatles auf diesem Modell spielte und heute noch spielt.
Die Firma Höfner wurde 1887 von Geigenbauer Karl Höfner (1854–1955) im tschechischen Schönbach gegründet. Schönbach gehörte zum böhmischen Teil des Musikwinkels, wo sich seit dem 18. Jahrhundert eine weltbedeutende Instrumentenbauindustrie entwickelte. Zunächst stellte die Firma Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe her, ab den 1930er-Jahren produzierte man auch Gitarren. Als Folge des Zweiten Weltkriegs verlegte Höfner – wie viele andere Instrumentenbauer – seinen Unternehmenssitz 1948 nach Möhrendorf und 1950 schließlich nach Bubenreuth in Bayern, wo in den folgenden Jahren ein neues Zentrum des Instrumentenbaus entstand.
Der Höfner-Violin Bass, den Paul McCartney 1961 für 287 D-Mark gekauft hatte, war sein meistgespieltes Instrument in den frühen Tagen der Beatles. 1972 wurde ihm das Instrument gestohlen. Nach 52 Jahren wurde der Bass im Februar 2024 nur leicht beschädigt und im originalen Koffer wiedergefunden, nachdem Fans und ein Mitarbeiter von Höfner über ihre Website „The Lost Bass Project“ bei der Suche geholfen hatten.
Das Musikinstrumenten-Museum besitzt fünf Instrumente der Firma Höfner, darunter eine E-Gitarre in gleicher Bauweise und Form wie McCartneys Bass. Sie ist im Obergeschoss des Museums ausgestellt. Neben ihrem ikonischen Aussehen steht die Gitarre, was Konstruktion und Materialauswahl betrifft, auch prototypisch für die Tradition der Firma Höfner.