¡Che Bandoneón!

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News vom 23.08.2019

AUSSTELLUNG UND VERANSTALTUNGSREIHE

Bandoneon von Ernst Louis Arnold
© SIMPK / Foto: Anne-Katrin Breitenborn

Ausstellung und Veranstaltungsreihe des Musikinstrumenten-Museums und des Ibero-Amerikanischen Instituts im Rahmen der 25-jährigen Städtepartnerschaft Berlin – Buenos Aires

2019 jährt sich zum 25. Mal die Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Buenos Aires. Dieses Jubiläum nehmen das Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung und das Ibero-Amerikanische Institut, beides Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zum Anlass, sich mit dem Bandoneon zu beschäftigen.

An der Geschichte des Instruments zeigt sich die besondere Beziehung beider Städte und Länder. In Deutschland von Carl Friedrich Uhlig in Chemnitz und von Heinrich Band in Krefeld um die Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Deutschen Concertina entwickelt, gelangte das Bandoneon um 1870 vermutlich über Einwanderer nach Argentinien, wo es zum zentralen Instrument des Tango wurde. Bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Bandoneon in Deutschland zum Grund-instrumentarium von Tanz- und Unterhaltungskapellen. Die Harmonika-branche entwickelte sich zu einem außerordentlich erfolgreichen Produktionszweig der Musikinstrumentenindustrie, der erst mit dem Aufkommen preiswerter elektronischer Musikinstrumente ein jähes Ende fand. Heute gibt es nur noch wenige deutsche Bandoneonbauer. Auch wenn das Musikinstrument in Deutschland an Bedeutung verloren hat, so ist der Tango-Tanz auch hierzulande äußerst populär und Berlin wird als geheime Tango-Hauptstadt Europas gehandelt. Der Tango ist 2009 von der UNESCO als Meisterwerk des immateriellen Erbes der Menschheit anerkannt worden.

Im Rahmen des Jubiläums der Städtepartnerschaft präsentiert das Musikinstrumenten-Museum eine Auswahl besonders schöner und wertvoller Bandoneons aus der umfangreichen Sammlung des Tango- und Bandoneonmuseums Staufen, ergänzt durch einige seltene Instrumente aus seiner eigenen Sammlung. Auch besondere Stücke aus den einzigartigen Beständen an historischen Tangoaufnahmen und Notenwerken des Ibero-Amerikanischen Instituts sind Teil der Schau.

In einer begleitenden Veranstaltungsreihe widmen sich das Ibero-Amerikanische Institut und das Musikinstrumenten-Museum der abwechslungsreichen Geschichte des Bandoneons und seiner Spielweise und Herstellung. In verschiedenen Konzerten ist sein seelenvoller Klang zu erleben.

Bandoneon-Ausstellung

23. August bis 20. Oktober 2019

Musikinstrumenten-Museum

In Kooperation mit dem Tango- und Bandoneonmuseum Staufen und mit Unterstützung der Botschaft von Argentinien.

Rahmenprogramm

Donnerstag, 22. August, 18 Uhr
Musikinstrumenten-Museum, Folkloresaal
Vernissage mit Klaus Gutjahr (Bandoneon) und Jörg Utesch (Gitarre)

Samstag, 31. August, 18 – 1.30 Uhr
Musikinstrumenten-Museum
Lange Nacht der Museen

  • 20 Uhr und 22 Uhr: Tango-Café mit Omar Massa (Bandoneon), Pablo Woiz (Piano), Sven Holscher (Kontrabass) und Diego Vassallo (Violine). Tanzperformance mit María Mondino und Dominic Bridge
  • 21 Uhr: Führung »¡Che Bandoneón!« mit dem Sammler Axel Steinhart (Tango- und Bandoneonmuseum Staufen)

Donnerstag, 5. September, 18 Uhr
Ibero-Amerikanisches Institut, Simón-Bolívar-Saal
Vortrag von Martin Kirnbauer: »Vom Bandonion zum Bandoneón. Zur Geschichte eines musikalischen Emigranten«

Donnerstag, 12. September, 18 Uhr
Musikinstrumenten-Museum, Folkloresaal
Bandoneon-Workshop mit Klaus Gutjahr

Freitag, 11. Oktober, 19 Uhr
Ibero-Amerikanisches Institut, Otto-Braun-Saal
Omar Massa (Bandoneon) und Vitaliy Shal (Gitarre):
»Hommage an das Bandoneon«

Donnerstag, 17. Oktober, 18 Uhr
Musikinstrumenten-Museum, Curt-Sachs-Saal
Finissage: »El día que me quieras« – Film von 1935 mit Carlos Gardel

Kontakt

Musikinstrumenten-Museum
Staatliches Institut für Musikforschung
Besuchereingang: Ben-Gurion-Straße

Ibero-Amerikanisches Institut
Potsdamer Str. 37

Weiterführende Links

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