SIM-Forschungskolloquium: Räumliches Audio für Mixed Reality Anwendungen

Veranstaltungsdatum: 11.07.2023
Ort der Veranstaltung: Curt-Sachs-Saal

Stephan Werner von der TU Ilmenau spricht über die Einsatzmöglichkeiten von räumlichem Audio für Mixed Reality Anwendungen im Kulturbereich. Beginn: 14.30 Uhr.

Glasbausteine im Musikinstrumenten-Museum

Mit modernen Technologien wie audiovisuellem 3D-Scanning und Mixed Reality können historische Gebäude, Räume und Gegenstände in hoher Qualität und Detailtreue als Digital Twin dokumentiert, visualisiert und zugänglich gemacht werden. Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Bewahrung und Vermittlung von kulturellen Werten, sondern auch neue Formen der Interaktion und des Lernens. Räumliches Audio spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem es die akustische Atmosphäre der historischen Orte rekonstruiert oder ergänzt. Interaktive Audio-Guides in MR nutzen die Möglichkeiten der Mixed Reality um Objekte im Raum mit digitalen Inhalten zu verbinden. So können die Objekte ihre Stimme im Raum erhalten und mit anderen Objekten oder dem Raum selbst und dem Besucher kommunizieren. Dies schafft ein raumbasiertes Erlebnis, das die Vermittlungsaufgabe des Museums unterstützt und die Ausstellungskommunikation stärkt. Mit digitalen Technologien wie Smartphones, Streaming oder Mixed Reality können Nutzer neue Formen der Unterhaltung erleben, die personalisiert, immersiv und interaktiv sind. Zudem können sie ihre eigenen Inhalte erstellen, teilen und konsumieren sowie mit anderen Nutzern auch in der Mixed Reality in Kontakt treten. Räumliches Audio kann hierbei das Erlebnis der Nutzer bereichern und differenzieren, indem es ihnen eine realistische oder kreative sowie eine kollaborative akustische Umgebung bietet.

Stephan Werner ist Ingenieur und Wissenschaftler im Bereich der Elektronischen Medientechnologie. Er wurde 1981 in Merseburg geboren und studierte Medientechnologie mit Schwerpunkt Digitale Medien an der Technischen Universität Ilmenau, wo er 2008 sein Studium mit Diplom abschloss. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent im Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau. Er promovierte 2019 an der TU Ilmenau im Fachgebiet Elektronische Medientechnologie zum Thema "Über den Einfluss kontextabhängiger Qualitätsparameter auf die Wahrnehmung von Externalität und Hörereignisort". Seit April 2020 ist er kommissarischer Fachgebietsleiter der Elektronischen Medientechnik an der TU Ilmenau. Die aktuellen Forschungsschwerpunkte sind räumliches Audio für Mixed Reality Anwendungen, isoperzeptive Raumakustik, raumakustische Datenanalyse und Ko-Präsenz in MR.

Beginn: 14.30 Uhr
Curt-Sachs-Saal, Musikinstrumenten-Museum, Staatliches Institut für Musikforschung, Eingang Ben-Gurion-Straße, 10785 Berlin

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