Weltmeister im MIM
News vom 17.04.2023
Das Musikinstrumenten-Museum erweitert seine Sammlung elektronischer Musikinstrumente um Synthesizer, Drumboxes und Orgeln "made in GDR".
In den vergangenen 20 Jahren konnte in der Musikszene eine regelrechte Welle beobachtet werden: keine Klangwelle, sondern eine Retro-Welle, im Zuge derer „alte“ elektronische Instrumente wiederentdeckt und wiederbelebt wurden. Mittlerweile gilt es als Ausweis guten Geschmacks, wenn man bei einer Musikproduktion einen echten Synthesizer statt eines Computerprogrammes zur Klangerzeugung verwendet. Doch es bahnt sich bereits eine weitere Welle an: die Rückbesinnung nicht nur auf die weit verbreiteten Synthesizer aus US-amerikanischer Produktion, sondern auch auf die zwar weniger populären, aber nicht minder einflussreichen Fabrikate von Herstellern aus anderen Ländern.
Eine Besonderheit stellen dabei Synthesizer aus ehemals ostdeutscher Produktion dar. Das Musikinstrumenten-Museum SIMPK darf sich seit einigen Tagen über die Erweiterung seiner Sammlung um mehrere Instrumente der Firma „Vermona“ freuen. Die Firma war im sogenannten „Musikwinkel“ des sächsischen Vogtlandes, in der Stadt Klingenthal, ansässig und produzierte elektronische Musikinstrumente aller Art. Sie kamen nicht nur in der Musikproduktion der Deutschen Demokratischen Republik, sondern im gesamten damaligen Ostblock zum Einsatz.
Unter der Modellreihe „Weltmeister“ wurden verschiedene elektronische Orgeln populär, von denen das Museum nun zwei unterschiedliche Versionen besitzt. In den 80er Jahren wurden im Westen Drum-Machines, also kleine Instrumente, die „nur“ das Schlagzeug ersetzen sollten, zu stilbildenden Klangerzeugern der US-amerikanischen und West-Berliner Techno-Szene. Aber auch in Ost-Berlin gab es sie: Drum-Machines wie die Vermona ER9, auch „Drumbox“ oder „Drumexpander“ genannt.
Mit diesen Exponaten werden nun auch elektronische Musikinstrumente “made in GDR“ in der Dauerausstellung des Musikinstrumenten-Museums zu sehen sein.