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Stille, Ton, Musik – Tōru Takemitsu zwischen japanischer Tradition und europäischer Moderne
Pressemitteilung vom 02.06.2025
Konzert mit Lesung und Vortrag am 19. Juni 2025, 18 Uhr, im Curt-Sachs-Saal des Musikinstrumenten-Museums, Staatliches Institut für Musikforschung, Eingang Ben-Gurion-Straße, 10785 Berlin, www.simpk.de, Eintritt: 10 Euro.
Tōru Takemitsu (1930–1996) war einer der bedeutendsten Komponisten von neuer Musik in Japan. Aufgewachsen in einer Zeit des Umbruchs, zwischen starken Traditionen und neuen Reizen aus den USA und Europa, bildete er sich autodidaktisch aus zum Komponisten westlicher Prägung. Berühmt geworden als Botschafter japanischer Klangwelten mit seinen November steps für Biwa, Shakuhachi und Orchester (1967), spiegelt sein Œuvre zugleich unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung mit europäischer Spätromantik, mit Impressionismus und Avantgarde bis hin zur Popmusik. Sein umfangreiches filmmusikalisches Schaffen gab zahlreichen großen Filmen des japanischen Kinos ihren charakteristischen Sound.
Rüdiger Albrecht, Markus Bandur und Rainer Schmusch, die sich intensiv mit Takemitsu beschäftigt haben – 2024 erschien ihre Publikation Tōru Takemitsu: Globalisiertes Komponieren, München 2024 (Edition Text und Kritik) –, führen in Werk und Leben des Komponisten ein. Sein Denken wird in einer Lesung aus neu aus dem Japanischen übersetzten Essays vorgestellt.
Es erklingt Kammermusik Takemitsus, gespielt vom Ensemble Utak: Mutlu İşdar (Flöte), Anna Jurriaanse (Viola), Cara Dawson (Harfe). Weitere Mitwirkende sind Ljubica Stojanovic (Klavier) und Lars Schmidtke (Sprecher).
Das Staatliche Institut für Musikforschung würdigt mit der Veranstaltung nicht nur eine in der Musikwelt sehr bedeutende Persönlichkeit, sondern leistet auch einen berlinspezifischen Beitrag zum deutsch-japanischen Kulturaustausch und zur Pflege der Städtepartnerschaft mit Tokio, dem Lebensort des Komponisten.
Werke des Komponisten sind im Juni 2025 außerdem in Konzerten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (8. Juni) und der Berliner Philharmoniker (12., 13. und 14. Juni) zu hören.