Interpretationsgeschichte grafischer Partituren

Veranstaltungsdatum: 24.07.2025
Ort der Veranstaltung: Seminarraum SIM, 15 Uhr

Der Komponist und Musikwissenschaftler N. Andrew Walsh, zur Zeit Gastwissenschaftler am SIM, über erste Ergebnisse seiner Forschung im Bereich der Aufführungspraxis grafischer Partituren.

Das Phänomen der grafischen Partituren in der Nachkriegsavantgarde stellt einen anspruchsvollen Zweig der Musik des 20. Jahrhunderts dar. Bei Partituren, deren musikalisches Ergebnis nicht festgelegt ist – und daher bei jeder Aufführung unterschiedlich ausfallen kann –, bleibt die Frage nach der Herangehensweise an eine „gute“ Aufführung ungeklärt. Basierend auf Interviews mit ehemaligen Studierenden und Mitarbeitern der Kompositionsklasse von Erhard Karkoschka – einem wegweisenden Lehrer und Ensembleleiter in den 1960er und 70er Jahren in Stuttgart – präsentiert dieser Vortrag von N. Andrew Walsh erste Ergebnisse aus Zeitzeugenberichten und Archivrecherchen und schlägt mögliche Ansätze zur Erforschung dieses turbulenten Zeitalters der Musikgeschichte vor.

Dr. Dr. N. Andrew Walsh ist Komponist (PhD SUNY Buffalo 2009) und Musikwissenschaftler (Dr. phil. Staatl. Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart 2020). In beiden Bereichen konzentriert er sich besonders auf die grafischen Partituren der Nachkriegsavantgarde. Sein Forschungs- und Schaffensinteresse gilt insbesondere den Phänomenen jener Partituren, die ihr musikalisches Ergebnis nicht spezifizieren und dennoch eine wesentliche instrumentale Rolle im musikalischen Austausch spielen, ohne dabei determiniert zu sein. 

Seminarraum, Staatliches Institut für Musikforschung, 10785 Berlin, Eingang Ben-Gurion-Straße
Beginn 15 Uhr
Eintritt frei

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