Schönberg24

„Schönberg ist tot“ propagierte 1951 der Komponist und Dirigent Pierre Boulez. Allen derartigen Unkenrufen zum Trotz erfährt Schönbergs kompositorisches und theoretisches Werk ungebrochen große Aufmerksamkeit von Seiten der Interpret:innen, zeitgenössischer Komponist:innen wie auch des Publikums.

In drei Veranstaltungskomplexen wollen wir versuchen, uns der Aktualität Schönbergs aus verschiedenen Perspektiven zu nähern:

  1. in einer Masterclass Klavier- und Klavierkammermusik der Zweiten Wiener Schule mit dem Pianisten und Komponisten Steffen Schleiermacher und Studierenden der Berliner Musikhochschulen, deren Ergebnisse in einem Konzert präsentiert werden,
  2. in einem Editions-Workshop zu den Klavierstücken op. 23 mit Ulrich Krämer, dem langjährigen Leiter der Forschungsstelle der Arnold Schönberg Gesamtausgabe in Berlin, sowie
  3. in einem Schönberg-Nachmittag mit drei Kurzvorträgen und einer Podiumsdiskussion zur Aktualität Schönbergs in der gegenwärtigen Kompositionspraxis, der Edition und im Konzertleben.

Bei allen Veranstaltungen sind Gäste herzlich willkommen, lediglich beim Editionsworkshop ist eine Voranmeldung erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Programm

15. und 16. April 2024, jeweils 10–18 Uhr, Curt-Sachs-Saal des Musikinstrumenten-Museums
Masterclass Klavier- und Klavierkammermusik der Zweiten Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern, Eisler und andere)
Steffen Schleiermacher, Klavier
Studierende der Universität der Künste und der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“

15. April 2024, 14–18 Uhr / 16. April 2024 10–14 Uhr, Seminarraum des Staatlichen Instituts für Musikforschung
Editionsworkshop zu Arnold Schönberg, Fünf Klavierstücke op. 23 (1920–1923)
Ulrich Krämer
Studierende der Berliner Universitäten und Musikhochschulen
Gäste sind herzlich willkommen. Anmeldung erforderlich schoenberg2024@sim.spk-berlin.de

17. April 2024, 16.30–19 Uhr, Curt-Sachs-Saal des Musikinstrumenten-Museums
Drei Vorträge und ein Podiumsgespräch
Simone Hohmaier: Schönberg lebt? Schönberg und die aktuelle Kompositionspraxis
Ulrich Krämer: „…das Kühnste, was bisher in Sachen Neuer Musik unternommen worden ist“:  Zum Abschluss der Schönberg-Gesamtausgabe
Heinz von Loesch: Schönberg – der Tschaikowsky des 20. Jahrhunderts? Werke der Zweiten Wiener Schule in Konzerten und Aufnahmen der Berliner Philharmoniker seit 1919
Podiumsgespräch über „Schönberg heute“ mit der Komponistin Leah Muir, dem Komponisten und Pianisten Steffen Schleiermacher, Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und anderen

17. April 2024, 20 Uhr, Curt-Sachs-Saal des Musikinstrumenten-Museums
Abschlusskonzert der Masterclass Klavier- und Klavierkammermusik der Zweiten Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern, Eisler und andere)
Studierende der Universität der Künste und der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“
Eintritt frei, Spenden erbeten

Zur Masterclass

Steffen Schleiermacher, geboren 1960 in Halle, 1980–1985 Klavier- und Kompositionsstudium an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ Leipzig bei Gerhard Erber, Siegfried Thiele und Friedrich Schenker, 1986/87 Meisterschüler an der Akademie der Künste bei Friedrich Goldmann, Spezialisierung auf die Musik des 20. Jahrhunderts, 1989/90 Zusatzstudium an der Musikhochschule Köln bei Aloys Kontarsky, seit 1988 Leiter der Konzertreihe „musica nova“ am Gewandhaus Leipzig, seit 1990 als Komponist, Pianist und Dirigent Konzert- und Vortragsreisen in fast alle Länder Europas, die USA, nach Südamerika, Südostasien und in den Fernen Ostens, ca. 80 CD-Aufnahmen vorwiegend bei  Musikproduktion Dabringhaus & Grimm, darunter Einspielung des gesamten Klavierwerkes von John Cage, seit 1985 Preise, Auszeichnungen und Stipendien, z. B. Hanns-Eisler-Preis, Christian & Stefan Kaske Preis, Villa Massimo Rom, Japan Foundation, 2010 Chevalier des arts et lettres, 6x Echo-Klassik, 2019 Friedlieb-Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung, 2020 Buchveröffentlichung Der Avangartainer (mit Olaf Wilhelmer) im Kamprad-Verlag, 2021/22 Stipendiat der Villa Concordia Bamberg.

Kontakt

Dr. Simone Hohmaier

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

+49 30 254 81 197

E-Mail

Prof. Dr. Heinz von Loesch

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

+49 30 254 81 130

E-Mail